Das Weaningzentrum der Hufeland-Klinik Bad Ems erneut zertifiziert

Wenn das Atmen zur Herausforderung wird, braucht es Expertise, Geduld – und ein starkes Team.

Bereits zum vierten Mal in Folge wurde das Weaningzentrum der Hufeland-Klinik Bad Ems im Jahr 2024 von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zertifiziert. Ein Qualitätsmerkmal, das für Kompetenz, Erfahrung und beste Versorgung steht.

Was bedeutet Weaning?

Eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation ist in vielen medizinischen Situationen lebensrettend. Doch für fast 40 Prozent der beatmeten Patientinnen und Patienten ist es im Anschluss nicht leicht, wieder allein zu atmen. Das sogenannte „Weaning“ – also die Entwöhnung vom Beatmungsgerät – ist ein komplexer Prozess, der individuell geplant und engmaschig begleitet werden muss.

In der Hufeland-Klinik Bad Ems betreuen wir Menschen, die über längere Zeit intensivmedizinisch behandelt und beatmet wurden. Unser Ziel ist es, sie behutsam zurück zur Selbstatmung zu führen – mit größtmöglichem Respekt für ihre Lebenssituation und mit dem Anspruch, ihnen wieder mehr Lebensqualität zu ermöglichen.

Im Bereich der Beatmungsmedizin haben wir besondere Kompetenzen aufgebaut“, so Chefarzt Dr. Wolfgang Neumeister, „weshalb es uns hier gelingt, Patienten, die aus anderen Krankenhäusern zu uns verlegt werden, vom Beatmungsgerät zu lösen und sie wieder ins Leben zu integrieren.“ 

Das Weaningzentrum verfügt über 16 spezialisierte Betten und ein interdisziplinäres Team, das eng zusammenarbeitet: Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte, Physiotherapeut:innen, Atmungstherapeut:innen, Logopäd:innen, Psycholog:innen und Ernährungstherapeut:innen ziehen gemeinsam an einem Strang.

Ein strukturierter Behandlungsplan, regelmäßige Teambesprechungen und die individuelle Anpassung der Therapie tragen entscheidend zum Erfolg bei. „Gerade die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team und ein strukturierter Behandlungsplan sind für den Erfolg der Maßnahme von besonderer Bedeutung“, erläutert Oberarzt Christoph Lesch.

Die Dauer des Weaning-Prozesses ist unterschiedlich: Einige Patientinnen und Patienten können nach zwei Wochen erfolgreich entwöhnt werden – andere benötigen mehrere Monate. Doch auch Teilentwöhnungen, bei denen bereits einige Stunden pro Tag ohne Beatmung möglich sind, bedeuten oft einen enormen Gewinn an Selbstbestimmung und Lebensfreude.

Reha und Akutmedizin unter einem Dach

Ein weiterer Vorteil für unsere Patientinnen und Patienten: Gelingt die Entwöhnung, kann die anschließende pneumologische Rehabilitationsbehandlung direkt bei uns im Haus fortgeführt werden – ohne Verlegung, ohne Bruch in der Betreuung.  „Das ist einer unserer großen Vorteile“, so Dr. Neumeister. „Wir bieten akut- und rehapneumologische Maßnahmen unter einem Dach an. Einer von vielen Faktoren, den die Prüfgesellschaft bei uns gelobt hat.“

Ziel unserer Arbeit im Weaningzentrum ist es, unseren Patientinnen und Patienten neue Perspektiven zu eröffnen – sei es durch die vollständige Entwöhnung oder durch eine spürbare Verbesserung ihrer Lebenssituation. Dass unsere Bemühungen nun zum vierten Mal in Folge zertifiziert wurden, ist eine Bestätigung für die Qualität unserer Arbeit – und ein Ansporn, auch weiterhin das Beste zu geben.